Sightseeing and Sketching
Auf meiner weiteren Reise in den Süden lege ich den Fokus darauf, besonders imposante Orte meiner Reise fotografisch und zeichnerisch festzuhalten. Vor allem das Skizzieren und anschließende Kolorieren mit Aquarell gibt mir die Gelegenheit, mich tiefer mit dem Ort zu verbinden.
Das fängt bei der Wahl des genauen Motivs sowie der Perspektive, aus welcher ich es festhalten möchte, an. Häufig sind es dann aber auch Erlebnisse oder Begegnungen, welche während des Malens stattfinden und mir eine Stimmung, oder ein Gefühl für die Atmosphäre des Orts vermitteln.
Manastiri Shën Mërisë
Dieses Kloster befindet sich im Süden Albaniens. Die Anfahrt ist schon sehr abenteuerlich, da die Straße an vielen Stellen aufgerissen und sehr unübersichtlich ist. Am Ende der Straße geht es zu Fuß weiter. An einem Hang entdeckte ich dann diese recht unscheinbar an den Hang geschmiegte Ansammlung von Gemäuern. Ich habe den Ort für mich, und kann mir so in aller Ruhe einen Ort zum Malen aussuchen und die ruhige Atmosphäre, untermalt von Grillengezirpe und Vogelgezwitscher genießen.
Butrint
Im Süd-Westen Albaniens befindet sich die Antike Stadt Butrint. Die turbulente Geschichte und verschiedenste Herrschaftswechsel haben diese Stadt, von der zum größten Teil nur noch die Grundmauern zu sehen sind, geprägt. Auch hier sind in der Nebensaison kaum Touristen anzufinden. Ich versuche mir immer wieder vorzustellen, wie das Leben in dieser Stadt in ihrer Blütezeit wohl ausgesehen hat. Diese Vorstellung fällt mir inmitten der grauen Steinmauern, welche bereits von Moos und Pflanzen überwachsen sind, jedoch zunächst nicht so leicht. Mithilfe von schemenhaften Bildern meiner Erinnerung, aus Filmen, Büchern, Illustrationen und Comics, kann ich in meiner Fantasie dann doch ein recht lebhaftes Bild zu diesem Ort entstehen lassen.
Gjirokastër
Diese Stadt strahlt eine besondere Energie aus. Vor allem die eindrucksvoll an den Hang gebauten Häuser mit ihren vielen kunstvoll geschnitzten Verzierungen, den vielen Fenstern und den Dächern aus Stein faszinieren mich. Der weite Blick von der Burg aus auf die Stadt und das darunter liegende Tal lässt erahnen, warum Menschen einst dieses massive Bauwerk hier oben errichtet haben. Interessante Motive zum Zeichnen hätte es hier an jeder Ecke gegeben.
Beim Zeichnen der Häuser sitzen neben mir ein paar ältere Damen auf der Bank. Sie reden miteinander, aber zwischenzeitig klinken sie sich mit lauter Stimme in Gespräche ein, die hier über größere Distanz über den Dächern der Stadt geführt werden, von Menschen, die auf Balkonen stehen oder teilweise gar nicht sichtbar sind. Was für eine schöne Geräuschkulisse.
ioannina – griechenland
Ich bin in Griechenland. Auf meinem Weg nach Ioannina, der ersten großen Stadt nach der Grenze, mache ich noch einen Abstecher zum Vikos Canyon, dem tiefsten Canyon im Verhältnis zu seiner Breite weltweit (Quelle: Wikipedia). Der Blick in die Tiefe und Ferne des Canyons vom Aussichtspunkt bei Sonnenuntergang, ist Atemberaubend.
Von Ioannina aus geht es dann weiter richtung Meteora. Der Weg geht durch die Berge. Hier oben liegt Schnee, und so kann ich den Katara-Pass, welcher die schnellste Route abseits der Autobahn gewesen wäre, nicht befahren. Ein größerer Umweg führt mich dann jedoch zu meinem nächsten Ziel: Die Klöster von Meteora.
meteora
Irgendwie surreal wirkt diese ganze Szenerie auf mich. Riesige, vom Regen rund gewaschene Sandstein Felsen ragen hier empor. Auf manchen sind Klöster, bis an den Rand und teilweise darüber hinausragend, gebaut. Es waren einst 24 Klöster, von denen heute noch 6 erhalten sind und besichtigt werden können.
Ich schaue mir 3 von ihnen an und bin sprachlos bei der handwerklichen Meisterleistung, welche die Mönche hier vollbracht haben. Zum Zeichnen, aber auch zum Wandern wirklich ein Juwel dieser Ort! Es ist interessant für mich wahrzunehmen, wie sich die Atmosphäre dieser Landschaft mit Licht- und Wetterverhältnissen drastisch verändert.